Ostern mal anders

Ein Jahr, ein Blick, die gleichen Gedanken,
Rechts der Kaffee, im Kopf die Schranken.
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Mit Fragen! "Wie lang soll das noch gehen?"
Seh ich meine Füße, die krummen Zehen.
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Sie sind etwas krumm und niemals still,
sagen mir, das ich was ändern will.
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Ein Stück weiter, golden in der Ecke,
steht die Posaune, zu welchem Zwecke?
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Um rumzustehen und einzustauben?
Bestimmt nicht, das könnt ihr glauben.
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Sitzend, stehend, Tag ein, Tag aus,
ziehe ich den Zug mal rein, mal raus.
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Morgens, abends, gerade wie`s geht.
Zum üben, glaub mir, ist`s niemals zu spät.
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Allerdings, die Geduld geht dahin,
denn üben ist schön, aber Aufführen der Sinn.
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der gibt`s wenig Hoffnung zur Zeit,
So pack ich die Kanne und ab in den Wald.
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Ab aufs Fahrrad, der Frühling lädt ein,
die Sonne lacht, der Wind bläst obendrein.
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Angekommen am Lieblingsort!
Vogelgezwitscher immerfort.
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Das Rad an den Baum, der Hochstand nicht weit,
Posaune raus! Waldübezeit!
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Des Waldes Echo ist ein Genuß,
nach zwei, drei Tönen, ist weg der Verdruß.
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Der Blick in die Ferne. "Ich glaube es nicht"
da stehen zwei Leute, und unterhalten sich.
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Sie winken und klatschen und wollen noch mehr.
"Ännchen von Tharau", das mögen wir sehr.
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Ich spielte noch lang und hatte Freude dabei,
und hatte zu Ostern ein Konzert für Zwei.
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(Holthusen, den 03.04.2021)
Hasenglück

Am Schlingen morgens naß und kalt,
der Wind weht kräftig in den Wald.
Diesig, neblig, schaurig grau,
da schaut ein Hase aus sein`m Bau.
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Eben noch im Bau geborgen,
lag kuschlig warm ich, ohne Sorgen.
Beine verschränkt, die Ohren hingen,
da hört ich die Posaune klingen.
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Ich schau hinaus und hoppel dann,
wo ich mich schließlich setzen kann.
Nun hock ich hier, die Ohren lang,
und bin bereit für Sing und Klang.
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Er holt tief Luft und bläst laut rein,
Klatschen, Bravo! Danke! Fein!
Zieht die Posaune vor, zurück.
Waldkonzert, welch Hasenglück.
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Das Publikum erweitert sich,
der Musiker bemerkt es nicht.
Er spielt sein Liedchen ganz entspannt,
da komm`n zwei Vögel angerannt.
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Ohne Eintritt druntermischen,
schrei‘n sie plötzlich laut dazwischen.
Riesengroß und grau, nicht leise,
Zwei Kraniche auf ihre Weise.
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Die Ruhe vorbei, denk ich bei mir,
ich mach mich aus dem Staube hier,
Und hoppel in die weite Welt,
da kommt ein Fahrrad angeschnellt.
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Es fährt vorbei am Horizont,
da bläst er lauter und gekonnt.
Der einzge Mensch heut weit und breit,
muss schnell nach Haus, hat keine Zeit.
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Der Musiker macht Schluss für heute,
nach Hause geht die ganze Meute.
Konzert vorbei am Waldesrand,
da kam ich nochmal angerannt.
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Ich ging nach Hause in mein Bau,
und denk bei mir, was bin ich schlau.
Genieß all das, im Hier und Jetzt,
nicht wie der Mensch, durchs Leben hetzt.
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Ich sah ihm nach, dem Musikant,
wie er noch stand am Wegesrand.
Er sah den Fuchs, hat ihn erspäht.
zum Morg‘nkonzert kam der zu spät.
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(Holthusen den 11.04.2021)
Diese Gedicht ist veröffentlicht im Buch "Frühlingszauber" Ein bunter Strauß Geschichten

Die Eiche im Winter!
Die Eiche! Ganz leise steht sie da,
im weißen Kleid wie wunderbar.
Schläft tief und fest im Sonnenschein,
verwurzelt im Boden auf einem Bein.
Streckt die Arme in den Himmel,
auf der Krone welch Gewimmel.
Als schwarze Tupfer sitzen Krähen,
auch leise in die Ferne spähen.
Sie wärmen ihr Kleid im Sonnenlicht,
bevor der Schwarm zum Flug aufbricht.
Der nächste Baum ganz in der Nähe,
ist dann das Ziel der Nebelkrähe.
(Holthusen den 29.12.2021)
Posaunen Logdown !

Weihnachtszeit! Posaunenzeit!
Herzlich Willkommen es ist soweit.
Wieder einmal, wie jedes Jahr,
Instrument geputzt, gekämmt das Haar.
Stimme geölt, Smoking gerichtet,
zur Begrüßung ein paar Zeilen gedichtet.
Beginnen sollten sie mit diesen Worten,
Weihnachtskonzerte an vielen Orten.
Abgesagt aus bekanntem Grund,
schreib ich mir Neues in den Mund.
Weihnachtszeit! Posaunenzeit!
Hallo Ihr Leute weit und breit.
Wieder einmal, schon das zweite Jahr,
Sitz ich zu Hause, es ist nicht war.
Die Stimme bleibt stumm, der Smoking im Schrank.
Ich bin gesund! Gott sei Dank!
(Holthusen, den 28.11.2021)

Sie !

Da ist es wieder, so wie jede Nacht,
dieses Bauchgefühl, welches Angst mir macht.
Meint Sie es ernst? Spielt Sie ein Spiel?
Was bezweckt Sie damit, was ist ihr Ziel?
Ihr Äußeres, ihr Lächeln, ihr Wimpernschlag,
spürt genau, das ich es mag.
Lässt mich stehen, gelegentlich, einfach so.
Meine Gedanken? Im Nirgendwo!
Sie ist gemein! Sie ist ein Biest!
Sie einfach nur das Spiel genießt.
Warum tut Sie das? Ich verstehe das nicht!
Merkt Sie nicht, das Herz mir bricht?
Natürlich weiß Sie was sie macht und tut,
spielt mit dem Feuer, schürt die Glut!
Ja, ja! Die Waffen der Frauen, tückisch, gefährlich sind.
Aber schlimmer ist, was "Mann" sich zusammen spinnt.
Holthusen, den 03.02.2022

Meine Mutter!
Sie hat Angst, hat sie mir gebeichtet!
Ihr Körper schon vom Leben gezeichnet.
Am Ende des großen Krieges geboren,
auf der Flucht mit Mutter alles verloren.
Ihren Vater hat sie nie gesehen,
er ist gefallen im Kriegsgeschehen.
Jetzt ist sie alt und pflegt ihren Mann,
ruft mich an so dann und wann.
Dann erzählt sie mir und schluchzt ganz leise,
von ihrer ungewollten Flüchtlingsreise.
Wie es war, den langen Weg zu Fuß zu laufen,
kein Fahrzeug, kein Geld um einzukaufen.
Und nun am Ende ihres Lebens ist er wieder da,
der Krieg der schon damals sinnlos war.
"Warum mein Sohn, muss man sich bekriegen?
Warum muss einer den anderen besiegen?"
Und am Ende hat sie gesprochen noch ganz leise,
Sie hofft auf Frieden, vor ihrer letzten großen Reise
Holthusen, den 03.03.2022 nach einem Telefonat mit meiner Mutter. Es war Krieg in der Ukraine - Europa)

Der wachsame Schlossgeist!
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In diesem kleinen Häuschen lebt
ein Geist, der schon lang nach Friesen strebt.
Ist unterwegs mit Schwert und Schlüsselbund,
Laterne und Hut zu nächtlicher Stund.
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Kontrolliert die Wachen, das sie nicht schlafen,
mit einem Pieks wird er sie strafen.
Sie müssen wach und standhaft bleiben,
gegen Leute die nichts Gutes treiben.
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Mit nächtlichem Poltern, Späßen und Plagen,
geht er Dieben und Bösen an den Kragen.
Schon Herren des Krieges wie Wallenstein,
schenkte er kräftig mit Strafen ein.
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Gepiesackt hat er Kaiser Ferdinand den Zweiten,
tags drauf verschwand dieser in den Weiten.
Ja, er ist ein guter Kerl, der Kobold,
der im Keller schläft ganz ohne Gold.
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Und auch heute ist er aktiv,
verrichtet die Arbeit intensiv.
Mecklenburg Vorpommerns Regierung ist gekommen,
hat im Plenarsaal Platz genommen.
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Nun kontrolliert er die Damen und Herren,
welche streiten über Haushaltssperren.
Sie ihre Arbeit gut verrichten,
und dem Volk davon berichten.
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So können die Menschen drauf vertrauen,
sich ein gutes Leben bauen.
Gut das wir dich haben, dich kleinen Geist,
du mit Namen "Petermännchen" heißt.
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Oktober 2022
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Reisen wie zu Bach´s Zeiten
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Der Urlaub ist beendet, die Koffer sind verstaut,
Grüße wurden gesendet, gelegen auf fauler Haut.
Der Urlaub in Thüringen ist leider vorbei,
heut geht`s nach Hause, die Straßen sind frei.
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In Suhl geht`s auf die Autobahn, die Raserei beginnt,
Richtung Leipzig ist der Plan, wir haben Rückenwind.
Die Fahrt führt durch das Bundesland, wo Bach soviel gereist,
Der Organist mit goldener Hand, Johann Sebastian heißt.
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"Bachkirche Arnstadt" auf einem Schilde steht,
wo er einst georgelt hat, ach wie die Zeit vergeht.
Denk ich bei mir, als ich das Schild gelesen,
er ist gereist von da nach hier, wie ist das wohl gewesen.
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Von Arnstadt nach Weimar, Leipzig und Mühlhausen,
Eisenach und Lübeck, mit der Kutsche rum zu sausen.
Ich vergleiche uns beide in meinem Gemüte,
ich ihn keinesfalls neide, du meine Güte!
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Bach reise heiter ohne zu klagen,
ich fahre weiter mit meinem Wagen.
Er hat geschrieben Musik noch und nöcher,
sich die Zeit so vertrieben, beim Reisen durch Wald und Löcher.
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Wir haben Straßen belegt mit schwarzem Asphalt,
auf denen kann man rasen und der Lautsprecher schallt.
Ja! So hat sich verändert das Leben, die Zeit,
ist man früher geschlendert gibt`s heut Stress weit und breit.
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Vielleicht schalten wir heute, mal einen Gang zurück,
ich sag euch liebe Leute, das verhilft uns zu mehr Glück.
Machen wir`s wie Bach und die alten Meister,
so gibt`s im Leben weinig Krach, es bleiben Wach die Lebensgeister!
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Horst Bemke Dezember 2022
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Verdauungsspaziergang!!!

Schatz und Schätzchen nach dem Menü,
am Abend spät, nicht in der Früh,
geh'n ein paar Schritte zum Verdauen,
durch Salzburgs Berge in den Auen.
Da plötzlich wird es eng und drückt,
in Schätzchens Leibe wie verrückt.
Ihr läuft aus Angst der kalte Schweiß,
obwohl's im Hintern glühend heiß,
aus der Stirn die Schläfe runter,
die Schritte werden schnell und munter.
Schaut nach rechts und schaut nach links,
ob irgendwo steht doch so ein Dings.
Auch reicht ein Baum, ein kleiner Strauch,
zur Entspannung für den Bauch.
Doch nein! Es gibt nur Berge, Wiesen weit und breit
der Schweiß läuft schneller, jetzt wird's Zeit.
Der Blick ist leer, sie ist fast blind.
Servus! Grüß Gott! eine Familie mit Kind.
Sie antwortet lächelnd und leicht gequält,
ihr Körper gespannt, die Muskeln gestählt
und sieht im Geiste wie alles zu spät,
plötzlich ein kleines Häuschen dort steht.
Links für Jungen, rechts für Mädchen,
Tür auf, Tür zu, gedreht das Rädchen.
Schätzchen sitzt und muss nicht hocken,
die Stirn wird langsam wieder trocken.
Das Lächeln kehrt sofort zurück,
sie kann kaum fassen ihr großes Glück.
Verlässt das Häuschen, strahlt in die Welt,
Danke das ihr das Haus hingestellt.
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Und die Moral von der Geschicht!
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Das größte Glück wird dir bewusst,
hast du ne Schüssel, wenn du (k.....) musst!
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